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1. Preis


Mit dem ersten Preis wurden Frau Rita Willener, Pflegeexpertin MscN und Frau Franziska Geese, Pflegeexpertin APN, beide tätig an der Universitätsklinik für Urologie am Inselspital Bern, für ihr Projekt:


Aufbau eines Beratungsangebots für Patienten mit Prostatakarzinom und deren Angehörigen

ausgezeichnet.

LAUDATIO

Wirkung
Seit 2013 wird an der Urologischen Klinik des Inselspitals ein Prostatakarzinomzentrum aufgebaut. Mit dem vorliegenden Projekt wird ein interdisziplinär arbeitendes spezifisches pflegerisches Angebot, ein Advanced Practice Nurse (APN) aufgebaut. Das umfassende Projekt ermöglicht eine verbessert eine kontinuierliche, bedürfnisgerechte Patientenbetreuung.
Das umfassende Konzept der ANP erhebt systematisch und standardisiert den Unterstützungsbedarf der Patienten nach Prostatektomie und ihrer Angehörigen. Es bietet gezielt Beratungen zu Themen wie Inkontinenz, erektile Dysfungktion und Umgang mit den Auswirkungen von Krankheit und Therapie an. Seit 2014 nimmt die ANP am Tumorboard des Inselspitals teil.
Nach einem Jahr seit Umsetzung des innovativen Beratungs- und Betreuungskonzepts für Patienten mit Prostatakarzinom durch eine Pflegeexpertin APN liegen Ergebnisse vor, die eine klare Verbesserung der Patientensituation aufzeigen.

Beurteilung
In ihrer Systematik und Interdisziplinarität ist die Arbeit zweifellos innovativ. Das Projekt trägt zur Verbesserung der Lebensqualität von betroffenen Patienten und ihren Angehörigen bei. Das Projekt ist auf die Praxis ausgerichtet und wirkt nachhaltig.
Das vorliegende Pilotprojekt besitzt das Potential breit in allen Spitälern, wo Krebspatienten behandelt und betreut werden, eingeführt zu werden. Voraussetzung dafür bildet ein vergleichbares, hohes persönliches Engagement und entsprechende berufliche Qualifikationen. Das Projekt basiert auf sorgfältig aufgebauten und gut dokumentierten wissenschaftlichen Grundlagen. Die bereits vorliegenden Resultate aus dem Jahr 2014 belegen die Nachhaltigkeit, den Gewinn für die Patienten und das Potential zur Weiterführung und Weiterentwicklung von Projekten zur umfassenden interdisziplinären Patientenbetreuung.




2. Preise


Mit einem zweiten Preis wurde Frau Brigitte Wenger Lanz, Pflegeexpertin Kinderchirurgie am Inselspital Bern, für ihr Projekt:


Comfort - Positionierung bei medizinischen Verrichtungen an Kindern

ausgezeichnet.

LAUDATIO

Wirkung:
In dieser Arbeit wird aufgezeigt, wie durch die Anwendung der „Comfort Positionierung bei medizinischen Verrichtungen an Kindern„, von 1 bis 6 Jahren, Schmerz, Angst und Stress markant reduziert werden können.
Hauptmerkmal dieser Methode ist, dass das Kind während der Behandlung in engem Körperkontakt zur elterlichen Bezugsperson bleibt. Die Eltern haben die Gelegenheit bei der Wahl der Position mitzureden und den Fachpersonen ist dadurch eine effiziente und sichere Durchführung der Behandlung möglich.
Um solche Verrichtungen erfolgreich und sicher durchführen zu können, ist bekannt, dass bei heftigen Abwehrreaktionen der Kinder, häufig zu sogenannten Festhaltemassnahmen gegriffen wird. Eine solche Vorgehensweise ist für alle Beteiligten äusserst belastend, birgt Risiken und wirft ethische und rechtliche Fragen auf.

Beurteilung:
Das Resultat dieses Projekts ist ein auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basierter Leitfaden zur Planung und Durchführung einer „Comfort Positionierung bei medizinischen Verrichtungen an Kindern„. Dieser Leitfaden versteht sich als Ergänzung zum bestehenden Schmerz- und Angstmanagement.
Den ethischen und rechtlichen Aspekten im Zusammenhang mit Festhaltemassnahmen kann mit dieser Methode sicher besser entsprochen werden.
Dieses Instrument ist praxisnah und wird in Zukunft wahrscheinlich auch in Arztpraxen und in der Kinderspitex Anwendung finden.
Die einfache Handhabung der „Comfort Positionierung bei medizinischen Verrichtungen an Kindern„, die kostengünstige Ausführung sowie die hohe Akzeptanz bei Familien und Fachpersonen sind sehr bemerkenswert und sie sind Attribute die ganz dem Zweck der Stiftung zur Förderung der Krankenpflege im Kanton Bern entsprechen.


Mit einem zweiten Preis wurde das Pflegeteam der Tagesklinik für Krisenintervention des Psychiatrischen Dienstes Emmental in Burgdorf, vertreten durch die Projektleiterin Verena Christen, Pflegefachfrau Psychiatrie und Abteilungsleiterin, für das Projekt:

Die Umordnung der 'Heiligen Ordnung'

ausgezeichnet.

LAUDATIO

Wirkung:
Umordnung der 'Heiligen Ordnung' bedeutet in dieser Arbeit, dass die traditionelle Aufgabenverteilung innerhalb der verschiedenen Berufsgruppen in der Tagesklinik für Krisenintervention Burgdorf vor zwei Jahren grundlegend erneuert wurde. Die Fallführung von Patienten, welche Leitung und Koordination des Behandlungsprozesses beinhaltet, wird neu von Pflegefachpersonen durchgeführt und nicht mehr, wie früher, ausschliesslich von Ärzten und Psychologen.
Mit dieser Umordnung im hierarchischen Gefüge werden Ressourcen genutzt, die für Patienten, Team, Pflegende und für den Betrieb gleichermassen gewinnbringend sind. Die Patienten haben während der ganzen Behandlungszeit die gleiche fallführende Ansprechperson, an die sie sich wenden können. Im Team kommen Prozesse und gegenseitiges Lernen voneinander in Gang, welche die Anerkennung und das Verständnis zwischen den einzelnen Berufsgruppen fördern. Die pflegerische Arbeit erfährt eine Aufwertung und wird profilierter und vielseitiger. Im Betrieb können personelle Ressourcen wirksamer genutzt werden.

Beurteilung:
Nach einem Jahr Projektphase und einem Jahr nachfolgender Implementierung zeigt das Projekt Umordnung der 'Heiligen Ordnung' auf, dass in einem interprofessionell zusammengesetzten Team die Ressourcen aller Berufsgruppen maximal genutzt werden sollen, ohne Rücksicht auf traditionelle hierarchische Strukturen.
Die Arbeit des Pflegeteams einer psychiatrischen Tagesklinik für Krisenintervention ist innovativ und zukunftsweisend. Die gewonnenen Erkenntnisse können jederzeit in anderen Institutionen im Gesundheitswesen umgesetzt werden.
Sie leistet einen Beitrag zur Pflegequalität von Patienten.
Es konnten Teamprozesse stattfinden, welche die Wertschätzung und den Respekt innerhalb der einzelnen Berufsgruppen fördern.
Das Projekt Umordnung der 'Heiligen Ordnung' beweist 'Mut zu neuen Wegen' in Strukturen im Gesundheitswesen und erfüllt damit wichtige Kriterien der Stiftung zur Förderung der Krankenpflege im Kanton Bern.