Am 4. Juli 2012 hat die 5. Preisverleihung stattgefunden. Ausgezeichnet wurden:
- Marie-Madlen Jeitziner, Irene Warmuth-Zweifel und Ottilia Rohrer, Inselspital Bern, Universitätsklinik für Intensivmedizin für ihr Projekt: Langzeitfolgen von Schmerz, Angst und Agitation bei kritisch kranken Patienten der Intensivstation – eine Längsschnittstudie
Laudatio:
Wirkung: Mit ihrer Studie untersuchen die Projektverfasserinnen verschiedene Symptome ehemals kritisch kranker Patienten, welche die Optimierung gezielter, frühzeitiger Behandlungsstrategien ermöglichen. Dabei stehen die Symptome Schmerz, Angst und Agitation im Vordergrund. Dadurch können gezielte Massnahmen entwickelt werden, die oft physisch und psychisch schwer kranke ehemalige Intensivpatienten langfristig unterstützen. Zudem soll auf dem Projekt basierend chronischen Erkrankungen bzw. chronischen Krankheitsverläufen im Rahmen und in der Folge einer hoch technisierten Intensivbehandlung vermehrte Beachtung zukommen. Damit leistet die Studie einen Beitrag dazu, die Pflegenden aller Behandlungsstufen in ihren Kernkompetenzen zu unterstützen.
Beurteilung: Die Längsschnittstudie über die kurz- und längerfristigen Auswirkungen von Schmerz, Angst und Agitation nach einer Behandlung auf einer Intensivstation ist in dieser Art im deutschen Sprachraum erstmalig. Mit dem Ziel der ständigen Verbesserung erbrachter und künftig zu erbringender Leistungen untersuchen die Pflegewissenschafterinnen letztlich die Wirkung des eigenen Tuns für Patienten und deren Umfeld. Mit der Längsschnittstudie und dem laufenden Vergleich mit einer Kontrollgruppe wenden die Verfasserinnen ein anerkanntes wissenschaftliches Instrumentarium in hervorragender Art und Weise an. Es ist bezeichnend und beispielhaft, dass die Initiative und die Führung dieser ausgesprochen interdisziplinären Problemstellung von der Pflege ausgeht. Bei der zunehmenden Bedeutung chronischer Krankheitsverläufe ist die Studie auch für die Zukunft von erheblicher gesundheitspolitischer Relevanz.