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1. Preis


Mit dem ersten Preis wurden Frau Dagmar Loos, Trainerin für Aggressionsmanagement, Herr Heiko Mage-Rätzsch, Pflegeexperte und Frau Christiane Gaudy, Pflegedienstleiterin, alle drei tätig in der Klinik Bethesda in Tschugg für ihr Projekt

"Aggressionsmanagement der Klinik Bethesda Tschugg bei Gewalt gegen Pflegende"

ausgezeichnet.

LAUDATIO

Wirkung:

Die Autorinnen und der Autor beschreiben den Aufbau eines „Aggressionsmanagement„ in der Klinik Bethesda Tschugg.
Aggressionsereignisse gegen Pflegende und deren Auswirkungen sind Thema vieler Untersuchungen; die Klinik Bethesda Tschugg zeigt in ihrer eingereichten Arbeit auf, wie sie seit 2010 ein Aggressionsmanagement aufgebaut hat, welche Erfolge es zeitigt und wie es weiterentwickelt werden soll.
Mit Personalschulungen, mit der Erfassung von Ereignissen, mit Begleitung und Beratung in herausfordernden Situationen sowie mit der Nachbetreuung von betroffenen Mitarbeitenden konnte ein wesentlicher Beitrag zur Verbesserung der Situation geleistet werden.
Eine entsprechende Organisationsstruktur mit den dafür notwendigen Ressourcen bildete dafür die Grundlage.

Beurteilung:

Die eingereichte Arbeit der Klinik Bethesda Tschugg über die langjährige fundierte Auseinandersetzung mit dem Thema „Aggression gegen Pflegende„ entspricht den Kriterien der Stiftung zur Förderung der Krankenpflege im Kanton Bern sehr gut. Die Arbeit zeigt differenziert auf, wie ein Tabuthema aufgenommen und bearbeitet werden kann, welche Berufsgruppen davon betroffen sind, wie diese an der Erarbeitung von Lösungen beteiligt werden, welche Instrumente hilfreich und welche weiteren Entwicklungsschritte geplant sind.
Die Situation vor der Einführung des Aggressionsmanagements wird mit den aktuellen Ergebnissen verglichen; die weitere Planung (Ausweitung auf weitere Berufsgruppen, Einführung von Multiplikatorfunktionen, Ausweitung der Schulung) zeigt die mögliche Breitenwirkung auf.
Die Arbeit besticht durch ihre Relevanz, ihre Praxisorientierung, den interprofessionellen Ansatz und den Beleg dafür, dass und wie von der obersten Unternehmungsleitung gestützte Innovationen Früchte tragen können.



2. Preis


Mit dem zweiten Preis wurde Frau Corina Thomet, Pflegeexpertin/APN, tätig am Zentrum für angeborene Herzfehler am Universitätsspital Bern, Insel Gruppe für ihr Projekt

"Berner Transitionssprechstunde - eine pflegegeleitete Sprechstunde mit Brückenfunktion für Jugendliche und junge Erwachsene mit angeborenem Herzfehler"

ausgezeichnet.

LAUDATIO

Wirkung:
Die Arbeit beschreibt die Situation der Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit angeborenem Herzfehler, bei welchen sich dank des medizinischen Fortschritts das Überleben stark verbessert hat. Diese erfreuliche Tatsache ist jedoch bei der Übergabe der medizinischen Betreuung durch die Kinderkardiologie zum Erwachsenenkardiologie für Patienten und Eltern mit Stolpersteinen beladen. Bei nicht wenigen Patientinnen und Patienten führt diese Übergabe zu einem Behandlungsunterbruch.
Um diesen Herausforderungen Rechnung zu tragen, werden Patientinnen und Patienten darauf vorbereitet, Eigenverantwortung für die Gesundheit und das Leben im Erwachsenenalter zu übernehmen. Das Konzept der "Transition" leistet dazu einen sehr wichtigen Beitrag.
Der Transitionsprozess wird detailliert beschrieben und der Leser kann praxis- und unmittelbar miterleben, wie die Berner Transitionssprechstunde aufgebaut wurde. Die Evaluation zeigt den Nutzen dieses Instruments für die Patientinnen und Patienten und deren Eltern deutlich auf, beschreibt aber auch, in welchen Bereichen noch weitergearbeitet werden muss.
Die Arbeit beschreibt wie interprofessionelle Zusammenarbeit gestaltet und dadurch die Schnittstellensicherheit gewährleistet werden kann.

Beurteilung:
Die Arbeit entspricht den vorgegebenen Kriterien sehr gut. Es wird deutlich aufgezeigt, in welchen krankheitsbezogenen Schwierigkeiten sich die Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit angeborenem Herzfehler beim Übergang ins Erwachsenenalter befinden und wie eine pflegegeleitete Sprechstunde einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung der Patientinnen- und Patientensituation beitragen kann. Eindrücklich und fundiert wird das "Berner Modell" beschrieben, ausgewertet und adaptiert. Die Arbeit ist evidenzbasiert - in hohem Mass praxisorientiert und zeigt sehr gut auf, was Pflegepersonen zur Weiterentwicklung der Pflege beitragen können. Es besteht die Möglichkeit dieses Modell auch auf andere Patientengruppen und in andere Institutionen zu übertragen.